LACD Athlet: Herbert Weiß

Name Dr. Herbert Weiß
Jahrgang 1971
Beruf Physiker
Klettert seit 1986
Lieblingsgebiete und -routen Karwendel, Rätikon, Waterval Boven (Südafrika)
Kletterphilosophie „Kraft schöpfen statt Wert schöpfen!“

Als routinierter Kletterer hat Herbert Spuren von Chalk, Schweiß und Blut in zahllosen Kletterrouten der Welt hinterlassen. Um die Grenzen beim Klettern zu verschieben, sind Grenzerfahrungen für ihn ein wesentlicher Teil der persönlichen Entwicklung als Kletterer. In etlichen Begehungen hat Herbert seine Grenzen zwischen Sicherheitsmaßnahmen und Risikobereitschaft ausgelotet. Dabei kann Herbert vom Klettern am Fels gar nicht genug bekommen und ist ständig auf der Suche nach neuen spannenden Linien.

 

An welche Klettertouren denkst du immer wieder gerne?

 

„Auch wenn ich das Glück hatte, schon einen sehr großen Teil der Kletterwelt zu besuchen, fühle ich mich im Alpenraum doch besonders wohl. An die Route „Lilith“ im Rätikon (IX+, onsight) oder „Rumpelstilzchen“ (IX+) in der Lafatscher Nordwand denke ich sehr gerne. Die Linien sind unglaublich schön und herausfordernd. Der perfekte Sinter von „Aromes de Montgrony“ (8a+) in den Pyrenäen ist mir in schmerzhafter Erinnerung geblieben. Schon beim Einstiegszug verabschiedete sich die Haut von meiner Fingerkuppe. Trotzdem gelang mir mein erster 8a+ onsight. Allerdings nicht ohne einige rote Spuren auf der Route zu hinterlassen.“ Hast du neben dem Klettern am Fels noch weitere Lieblingssportarten? „Auf dem Rennrad bin ich viel unterwegs und pendele damit auch gerne zur Arbeit zwischen Augsburg und München. Das ergänzt sich prima mit Langlauf Skaten und Skitouren im Winter. Macht Spaß und hält fit. Am liebsten bin ich natürlich schon draußen beim Klettern an den Felsen. Falls das Wetter nicht mitspielt, gehe ich ganz gerne Bouldern. Auch in der Kletterhalle findet man mich ab und zu, aber da wird es mir dann doch schnell langweilig. Die spannenden Herausforderungen liegen für mich definitiv in neuen Routen und aufregenden Linien im Fels.“

 

Worin liegt für dich der spezielle Reiz am Klettern?

 

„Das systematische Haushalten mit den eigenen Fähigkeiten und der körperlichen und mentalen Fitness finde ich beim Klettern absolut faszinierend. Es ist wie ein Spiel, bei dem du nur gewinnen kannst, indem du deinen Körper und deine Leistungsfähigkeit sehr gut kennst und dein Können gezielt einsetzt. So bist du als Kletterer im Stande, deine eigenen Grenzen immer weiter zu verschieben. Wenn du nach einem guten Klettertag spürst, wie du dich in deinem eigenen Grenzbereich bewegt und die Herausforderung gemeistert hast, erlebst du das Gefühl, das mich und viele andere Kletterer glücklich macht.“